ASUS MyPal A620
(01.07.2004 00:00 CET)
Der Markt der mobile Endgeräte ist instabil, wie er es bisher noch nicht war. Auf der einen Seite werden
immer wieder Rückgänge der Verkaufszahlen gemeldet, auf der anderen Seite sind in den vergangenen Monaten
so viele neue Geräte wie noch nie auf den Markt gekommen. Dies ist sicherlich auch einer der Effekte, daß
mit Windows Mobile 2003 die nächste Generation des mobilen Betriebssystems verfügbar ist.
Eines dieser Geräte ist der Asus MyPal A620.
Ausgestattet mit einem PXA-255 XScale-Prozessor mit 400MHz (also der neuen Generation des XScale), 32MB Flash ROM und 64MB SDRAM ist er für einen PDA der Einsteigerklasse recht gut ausgestattet. Als Verbindungsmöglichkeit zu anderen Geräten ist eine Infrarotschnittstelle integriert (kein Bluetooth), und zur Erweiterung ein CF Typ2-Slot. Ein wenig verwunderlich, daß man auf den mittlerweile zum Standard gehörenden SD-Slot verzichtet hat. Man mag argumentieren, daß sowohl alles an Applikationskarten als auch an Speicherkarte im CF-Format vorliegt, trotzdem ist es ungewöhnlich. Allerdings, und das sei hier betont, ist der A620 der dünnste momentan erhältliche Pocket PC mit einem CF-Slot!
Der A620 kommt in üblichem Umfang: USB-Dockingstation, Netzteil, einfache Tasche (die mir durch ihre Polsterung
ausnehmend gut gefällt), Handbücher und eine CD mit ActiveSync 3.7 und Outlook 2002.
Im Gegensatz zur US-Version war ASUS bei der Softwareausstattung großzügig und hat Vollversionen von
IA Presenter,
IA Album, IA Zip und als Spiele Zera, Boyan's Crystal, PocketSwap, Dung Cleaner beigelegt, dazu noch Testversionen
von verschiedenen Spielen und Tools.
Der A620 wird durch einen Lithium Akku mit 1300mAh gepowered, ASUS verspricht durch die Smart Power Technologie
ohne Unterbrechung bis zu 19 Stunden Betriebszeit. Dies ist, wie bei allen Katalogangaben, ein sehr relativer Wert,
der in der Praxis kaum erreichbar ist, aber durch die vielfältige Konfigurierbarkeit von Hintergrundbeleuchtung
und Prozessor-Geschwindigkeit hat man ordentliche Reserven, um über den Tag zu kommen. Die ASUS SmartKeeper
Technologie erlaubt ein Backup des Systemstatus auf eine CF-Karte, wenn der Akku einen kritischen Ladezustand erreicht.
All dies ist zusammengefasst in den ASUS Settings, einem konsolidierten Applet, das alle Settings vereint, was
ungewöhnlich für einen Pocket PC ist, aber durchaus einen Reiz besitzt.
Das Display ist eine der ganz großen Stärken des A620. Mit einer Diagonale von knapp 8,9 cm gehört es zu den größeren der momentan verfügbaren Pocket PCs, was sich natürlich auch in der (durchaus akzeptablen) Größe des Geräts selbst niederschlägt (125mm x 76.8mm x 13.3mm). Es ist scharf, es ist satt vom Kontrast und der Farbdarstellung, kurz: sehr gut. Mit Sicherheit eines der Displays, was dem des Branchenprimus iPAQ am nächsten kommt, durch den ganz leichten Gelbstich am ehesten vergleichbar mit dem iPAQ 1940.
Sieht man sich die Benchmarks an (die seit der Einführung von Spb´s Benchmark endlich ein wenig aussagekräftiger
sind), dann zeigt sich Überraschendes:
1.) Der CPU Index, der die Rechenleistung beschreibt. ist für ein 2003-Gerät noch halbwegs "normal" (im positiven Sinne):
2.) Der Spb Benchmark Index, der verschiedene Werte zusammenfasst, ist extrem hoch, was sich im der nächsten
Grafik erklärt:
3.) Der Graphics Index, der Grafik-Performance des PDAs beschreibt, ist ganz offensichtlich der Verursacher dieses hohen Wertes:
4.) Der File System Index, der die Geschwindigkeit der Zugriffe auf das interne Dateisystem angibt (NICHT! Speicherkarten!)
Im Zusammenspiel mit der Tatsache, dass die Hardwaretasten des A620 extrem stramm und stabil sind, zeichnet sich hier neben der PDA-Anwendung auch eine zweite Anwendung ab: Das Spielen. In der Praxis laufen Spiele, die hohe Anforderungen an die Grafikperfomance setzen, tatsächlich faszinierend weich und ruckelfrei.
Preis:
EUR 349,-Fazit:
Der A620 hebt sich vor allem durch seine Dicke und seine Displayqualität hervor. Alles andere
ist (wertneutral gemeint) nichts besonderes. Er ist gut verarbeitet, mit EUR 349,- in einem mehr als fairen Preisrahmen.
Der Einsteiger findet (außer Zusatzsoftware) eigentlich alles, was er für den Einsatz als reinen PDA
benötigt.
Wer eine Multimediamaschine mit allen möglichen Kommunikations- und Erweiterungsmöglichkeiten sucht,
der wird ein teureres Gerät der Konkurrenz wählen, wer aber einen Einsteiger-PDA sucht, sollte den A620
in seine Überlegungen einbeziehen.
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